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Pressemitteilung

Bauer sucht Zukunft - Agrarwende JETZT!

Prof. Dr. Klaus Buchner, ÖDP-Europaabgeordneter, in Dasing

Im Bauernmarkt Dasing sprach der ÖDP-Europaabgeordnete Prof. Dr. Klaus Buchner zum Thema „Bauer sucht Zukunft -Agrarwende jetzt!“.

Er kritisierte die Agrarpolitik der EU: 20 % der Geförderten bekämen 80 % der Fördermittel. Damit würde die industrielle Landwirtschaft einseitig gefördert und das sei so gewünscht. Fazit so Buchner: „Mit unseren Steuergeldern wird der Großgrundbesitz subventioniert“ Obwohl innerhalb von 15 Jahren 80 % der Betriebe die Viehhaltung aufgaben, wurde ca. 50% mehr Fleisch produziert.

Bei der Massentierhaltung würden große Mengen an Antibiotika eingesetzt (etwa die fünffache Menge des Einsatzes in der Humanmedizin). Eine Folge davon sei das wachsende Problem multiresistenter Keime, die sich durch das Ausbringen der Gülle verbreiten. Die Überproduktion ist nur möglich durch Futtermitttelimporte (mit katastrophalen Folgen - z.B. Abholzung von Regenwald - für das Klima) während gleichzeitig mit EU-Mitteln subventioniert - Nahrungsmittel exportiert werden.

Nahrungsmittelexporte nach Afrika würden in vielen Ländern die dortige, heimische Landwirtschaft ruinieren, was wiederum zur Fluchtursache wird. Fluchtursachen bekämpfen hieße, den Menschen eine Perspektive zum Überleben zu geben.

Buchner setzt sich im EU Parlament, um die kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern, für eine europaweite, einheitliche Kennzeichnung der Fleischproduktion ein. Eine einheitliche Kennzeichnung hat auch bei Eiern dazu geführt, dass von Privathaushalten kaum noch Eier nachgefragt würden, die aus Massentierhaltung stammen. 

Als weitere Folge der industriellen Landwirtschaft nannte Buchner das dramatische Artensterben, z.B.: 80 % Rückgang der Wildkräuter, 75 % Rückgang der Masse der Fluginsekten. Das von der ÖDP initiierte Volksbegehren zum Artenschutz sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und zeige, dass die Bürger durchaus die Möglichkeit hätten, die Politik zu beeinflussen.

In der anschließenden lebhaften Diskussion kam auch die Kritik auf, dass das Volksbegehren mit der Einschränkung der frühen Mahd gerade den Milchbauern, die auf das eiweißreiche Futter angewiesen sind, schaden würde. Buchner: „Es musste ein Kompromiss gefunden werden, um das Artensterben wirksam zu bekämpfen.“ Josef Niedermeier, Biobauer aus Ottmaring: „Früher konnte ein Landwirt von 30 Kühen, die ohne Soja auskamen (bei einer Milchleistung von 5000 l/pa im Vergleich zu heutigen Hochleistungskühen mit 8000 l/pa) gut leben. Statt Sojaimport könnte z.B. Kleegras angebaut werden.“ Das Problem sei doch, dass der Weg - immer mehr, immer billiger - in die Irre geführt habe.

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